Aussaat-Anleitung für Stauden-Samen und Kräuter-Samen

Aussaatanleitung

Wichtig: Staudensamen sollten Sie immer unter kontrollierten Bedingungen auf steriler Aussaaterde aussäen, am besten im Gewächshaus, oder im Frühbeet. Sorgen Sie dafür dass die Saat nie ganz austrocknet, gießen Sie aber auch nicht zu viel. Nehmen Sie keine Direktsaat im Freiland vor, in den meisten Fällen werden Sie damit keinen Erfolg haben, die Saat trocknet zu schnell aus, Schnecken fressen die jungen Keimlinge in kürzester Zeit weg. Übersieben Sie die Saat mit wenig Erde (maximal samendick). Nur Dunkelkeimer (Anleitung E) müssen mehr als samendick mit Erde bedeckt werden. Warten Sie ab, bis sich die Keimblätter voll entwickelt haben, und die ersten Folgeblätter entfaltet sind. Pikieren Sie die Sämlinge dann in kleine Töpfchen oder Multiplatten. Verwenden Sie ausschließlich nährstoffarme Aussaat- und Anzuchterde.

Keimverhalten

Auf den Samenpäckchen und in den Pflanzenbeschreibungen im Shop finden Sie die folgenden Buchstabenkürzel, mit denen das Keimverhalten der jeweiligen Pflanzensorte beschrieben wird:

  • A: Kaltkeimer. Am besten im Spätherbst oder Frühwinter aussäen, im Freien lassen, oder in den Frühbeetkasten stellen, damit im Winter der Frost einwirken kann; Schneebedeckung ist von Vorteil. Ansonsten darauf achten dass die Aussaat nie ganz austrocknet. Im Frühjahr (März bis Ende April) sollte es dann zur Keimung k ommen. Alternativ wird folgende Behandlung empfohlen: aussäen, 2-3 Wochen warmstellen, feucht halten. Danach mindestens 4 Wochen in den Kühlschrank stellen, dann ins Freiland, wo die Keimung erfolgen sollte (funktioniert nicht bei allen Sorten). Bei vielen Sorten führt eine Behandlung mit Gibberellinsäure zum raschen Keimerfolg (Kältebehandlung ist dann nicht mehr nötig).
  • B: Keimt, wenn im Frühjahr ausgesät unregelmäßig, oft über viele Wochen verteilt. Tiefere Temperaturen (um 5-10°C) sind von Vorteil. Zur Not für 2-4 Wochen in den Kühlschrank stellen (z.B. Gefrierbeutel mit etwas feuchtem Sand), und dann wieder ins Freie. Aber keinesfalls in die Kühltruhe oder ins Gefrierfach (der Kälteschock zerstört sonst die Samen).
  • C: Wie B, aber meist raschere Keimung.
  • D: Keimung unproblematisch. Aussaat im Frühjahr unter Glas. Leicht (etwas weniger als samendick) mit feiner Erde übersieben, andrücken, konstant feucht halten. Keimung meist innerhalb der ersten 2 Wochen.
  • E: Dunkelkeimer, mehr als samendick mit Erde bedecken.
  • F: Sehr feines Saatgut, das leicht verschwemmt werden kann. Gegebenenfalls mit feinem Sand vermischen und dann aussäen. Mit Zerstäuber gießen. Nur andrücken, nicht mit Erde bedecken.
  • G: Lichtkeimer, Samen leicht andrücken, nicht mit Erde bedecken.
  • H: Sehr unregelmäßige und langwierige Keimung. Die Samen liegen bis zur Keimung mindestens ein Jahr. In feuchten Sand einbetten (stratifizieren), mit einem Gitter gegen Tierfraß schützen und an absonniger Stelle im Freien aufstellen. Im Frühjahr öfters kontrollieren, ob die Keimung erfolgt ist.
  • I: Sehr hartschaliges Saatgut. Es wird empfohlen, dieses Saatgut einer Wärmebehandlung zu unterziehen: Erhitzen sie Wasser bis zum Kochen, lassen es 2-3 Minuten abkühlen und gießen das dann etwa 95° warme Wasser über die Samen. Die Samen dann 3-4 Stunden in dem warmen Wasser quellen lassen. Dann aussäen.

Und nun viel Freude und viel Erfolg mit unseren Samen von Pflanzen- Vielfalt!

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