Aussaatanleitung

Wichtig: Staudensamen sollten Sie immer unter kontrollierten Bedingungen auf steriler Aussaaterde aussäen, am besten im Gewächshaus, oder im Frühbeet. Sorgen Sie dafür dass die Saat nie ganz austrocknet, gießen Sie aber auch nicht zu viel. Nehmen Sie keine Direktsaat im Freiland vor, in den meisten Fällen werden Sie damit keinen Erfolg haben, die Saat trocknet zu schnell aus, Schnecken fressen die jungen Keimlinge oft in kürzester Zeit weg. Übersieben Sie die Saat mit wenig Erde (maximal samendick). Nur Dunkelkeimer (Anleitung E) müssen mehr als samendick mit Erde bedeckt werden. Warten Sie ab, bis sich die Keimblätter voll entwickelt haben, und die ersten Folgeblätter entfaltet sind. Pikieren Sie die Sämlinge dann in kleine Töpfchen oder Multiplatten. Verwenden Sie ausschließlich nährstoffarme Aussaat- und Anzuchterde.

Keimverhalten

Auf den Samenpäckchen und in den Pflanzenbeschreibungen im Shop finden Sie die folgenden Buchstabenkürzel, mit denen das Keimverhalten der jeweiligen Pflanzensorte beschrieben wird:

A: Kaltkeimer: Möglichst im Herbst aussäen, solange tagsüber noch Temperaturen um 15-20°C herrschen. Am besten im Freien lassen, damit im Winter der Frost einwirken kann; Schneebedeckung ist von Vorteil. Darauf  achten dass die Saat  nie ganz austrocknet. Im Frühjahr (März/April) sollte es dann zur Keimung kommen. Bei manchen Sorten führt eine Behandlung mit dem Pflanzenhormon Gibberellinsäure zum  Keimerfolg. Eine Kältebehandlung ist dann nicht mehr nötig. Gibberellin-säure ist für Privatkunden schwer erhältlich, im Internet findet sich aber das eine oder andere Angebot. Anwendung: 0,1%ige Lösung (1g/l H2O).

B: Keimt, wenn im Frühjahr ausgesät unregelmäßig, oft über viele Wochen verteilt. Tiefere Temperaturen (um 5-10°C) sind von Vorteil. Zur Not für 2-4 Wochen in den Kühlschrank stellen (z.B. in Gefrierbeutel mit etwas feuchter Erde oder Sand), und dann wieder ins Freie. Empfohlener Aussaatzeitpunkt: Februar bis Mai.

C: Wie B, aber meist raschere Keimung. Kühle Temperaturen bringen bessere Keimergebnisse, sind aber  nicht zwingend nötig. Empfohlener Aussaatzeitpunkt: März bis Juni.

D: Keimung unproblematisch. Aussaat vom zeitigen Frühjahr bis in den Sommer. Etwa samendick mit feiner Erde übersieben, andrücken, konstant feucht halten. Keimung meist innerhalb von zwei Wochen nach der Aussaat, bei manchen Arten aber auch deutlich länger.

E: Dunkelkeimer: Mindestens in 2-facher Samenstärke mit Erde bedecken

F: Sehr feines Saatgut, das leicht verschwemmt werden kann. Mit Zerstäuber gießen. Nur andrücken, nicht mit Erde bedecken.

G: Lichtkeimer, Samen leicht andrücken, nicht mit Erde bedecken.

H: Sehr unregelmäßige und langwierige Keimung. Die Samen liegen bis zur Keimung mindestens ein Jahr. In feuchten Sand einbetten (stratifizieren), an absonniger Stelle im Freien aufstellen. Im Frühjahr öfters kontrollieren, ob die Keimung erfolgt ist.

I: Hartschaliges Saatgut. Es wird empfohlen, dieses Saatgut einer Wärmebehandlung zu unterziehen: Erhitzen Sie Wasser bis zum Kochen, lassen Sie es ein paar  Minuten abkühlen, und gießen das dann etwa 90° warme Wasser über die Samen. Anschließend die Saat über Nacht quellen lassen. Dann nach Anleitung D verfahren.

Sofern auf dem Samentütchen nicht anders vermerkt, gilt Folgendes: Nehmen Sie die Aussaat nur unter kontrollierten Bedingungen auf handelsüblicher Saaterde im Gewächshaus vor.  Die Direktsaat im Freiland mag in vielen Fällen möglich sein, wir übernehmen dafür aber keinerlei Garantie.

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